Fußball kennt nur eine Sprache

Viktoria Bochum Integration auf und neben dem Platz


Vor circa drei Jahren bekam ich einen Anruf von der "Evangelischen Stiftung Overdyck". Ich wurde gefragt

ob wir mit ungegleiteten minderjährigen Asylsuchenden etwas anfangen können. Konnten wir eigentlich nicht, da wir keinen altersgerechte Mannschaft hatten. Wir haben die Jungs aber trotzdem dazugenommen und bei der 1: Mnnschaft mittrainieren lasssen. So kam der erste Kontakt zustande.

 

Vor der Saison 2015/2016 bekam ich über einen Zeitungsartikel mit, daß die dritte Mannschaft von Teutonis Ehrenfeld den dortigen Verein verlassen wollte. Es handelte sich dabei um "Das Original", die erste Flüchtlingsmannschaft in Bochum. Geschaffen wurde sie von Gabor Horvath und Tobias Schuster. Nach einigen Gesprächen kamen wir klar und die Mannschft wechselte vor der Saison nahezu komplett zu uns. Gleichzeitig versuchten wir eine A-Jugend zu bilden die sich auch überwiegend aus Flüchtlingen rekrutieren sollte. Das klappte zunächst nicht, aber die Idee war in der Welt und wurde von uns und unseren Partnern weiter verfolgt. Und über das Jahr ist es gelungen auch diese Mannschaft auf die Beine zu stellen.

 

Gleichzeitig haben wir uns mittlerweile ein Netzwerk an Institutionen aufgebaut mit denen wir gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Es sind :

Evangelische Stiftung Overdyck (Ruhrdiakonie)

Katholisches Kinder- und Jugendheim St. Vincenz

Alice-Salomon Berufskolleg

Ottilie Schönewald Fortbildungskolleg

Annette von Droste Hülshoff Realschule

Ifak e.V. Bochum

Plan B interkultureller Kinder und Jugendverein

Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum und Hattingen

Refugee Law Clinic Bochum

RUB - Ruhruniversität Bochum - Programm Integra

GiVo Institut für berufliche Bildung.

Integrationpoint - Arge

Evangelische Jugendhilfe

 

Wir sind Teilnehmer am ersten Bochumer Integrationgipfel und sind im Workshop "Ankommen. Mehr als Sprache " aktiv vertreten.

 

Im Moment haben wir eine erste Mannschaft (Jahrgang 1997 und älter), und eine A-Jugend (Jahrgänge 1998, 1999 und 2000) im Spielbetrieb der Kreisliga C. Insgesamt kümmern wir uns um ca. 45 Flüchtlinge. In erster Linie sollen sie bei uns Fußball spielen und über dieses Gemeinschftserlebniss ein Stück weit Fuß fassen in der neuen Heimat. Darüber hinaus versuchen wir den Spielern in Zusammenarbeit mit unseren Partnern Perspektiven aufzuzeigen, die weit über den sportlichen Bereich hinaus gehen. Wir begleiten die Spieler zu Terminen aller Art und helfen Ihnen bürokratische Hürden zu meistern.


DJK Viktoria Bochum startet Fußballprojekt mit Flüchtlingen


Machen gemeinsam Werbung für das neue Fußballprojekt des DJK Viktoria Bochum: v.l.n.r. Bafode, Wolfgang Havranek (Vorsitzender DJK Viktoria Bochum), Ali, Petra Hiller (Einrichtungsleiterin Stiftung Overdyck) und Agnes Polaczek

Ali ist 15. Ein Junge, der oft lächelt. Ein Junge, der Hoffnung ausstrahlt. Auf ein Wiedersehen mit seinen Eltern, die er vor zwei Jahren zurückließ im Irak. Auf einen Schulabschluss in Bochum, vielleicht einen Job in diesem Land, das seine neue Heimat ist, zumindest: werden kann. Noch ist Ali ja nur „geduldet“ in Deutschland, seine Zukunft in vier, fünf Jahren ungewiss.

Klar ist: Ali ist dem Terror entflohen, kam allein an in einer Stadt, in der immerhin seine große Schwester sich bereits zurechtfindet. Heute versteht der aufgeweckte Junge fast jedes Wort. Gerade erst hat der Matthias-Claudius-Schüler ein „super Zeugnis“ erhalten, sagt Agnes Polaczek, Gruppenleiterin der Wohngruppe Kassiopeia vom Haus Overdyck. „Er lernt irre schnell.“

Der VfL hat dieses Engagement am Freitag belohnt und Co-Trainer Thomas Reis für ein Training nach Ehrenfeld geschickt,alle Spieler sind nach ende der Saison nach Viktoria Bochum gewechselt und fühlen sich jetzt wohl.


Flüchtlinge im Sportverein

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
in Zeiten hoher Flüchtlingsbewegungen in den letzten zwei Jahren haben wir gemeinsam gesehen und erlebt, wie viele Menschen sich im organisierten Sport für Flüchtlinge engagieren und ein deutliches Zeichen des „Willkommens“ in der Nachbarschaft setzen.
Die Sportvereine als Orte der Integration und die Potentiale des Sports als Integrationsmotor zeigen uns die vielfältigen Chancen eines Engagements in der Flüchtlingshilfe. Der Sport steht jedoch auch immer wieder vor neuen Herausforderungen.
 
In der aktuellen Broschüre „Flüchtlinge im Sportverein. Ein Wegweiser für Vereine in Nordrhein-Westfalen.“ finden Sie Informationen rund um das Thema „Flüchtlinge und Sportvereine“ sowie nützliche Hinweise und Praxistipps.